Neben der Outfitwahl stellt das Thema Posing wohl eines der herausforderndsten für meine lieben Kunden dar. Immer wieder werde ich mit Aussagen wie „Ich habe das noch nie gemacht“, „Wo soll ich denn hinschauen?“ Und „Was soll ich jetzt tun?“ konfrontiert. Das ist natürlich total verständlich, da die wenigsten täglich vor der Kamera stehen und genau wissen, wie sich bewegen und in Szene setzen sollen. Deshalb möchte ich heute etwas näher darauf eingehen und versuchen, euch eure Angst bzw. Unsicherheit zu nehmen.

Grundvoraussetzungen für ungestellte Bilder

Zunächst einmal sind für authentische und ungestellte Bilder ein paar Grundvoraussetzungen wichtig. Ihr sollt euch unbedingt wohlfühlen! Das fängt bereist beim Outfit an. Bitte tragt Kleidung, in der ihr euch wohlfühlt und die ihr auch sonst gern tragt. Einige Tipps zur Outfitwahl könnt ihr in diesem Blogbeitrag HIER noch einmal nachlesen. Außerdem ist eine entspannte Grundstimmung enorm wichtig. Deshalb gibt es bei meinen Shootings auch immer eine „Aufwärmphase“, um die Spannung herauszunhemen. Das heißt wir unterhalten uns ganz ungezwungen, haben Spaß und sorgen für gute Stimmung bevor das Fotografieren beginnt. Sind diese zwei Punkte erfüllt, ist das schon einmal die halbe Miete.

Posing vs. natürliche Anleitung

Wer mich kennt, weiß, dass ich gestellte und unnatürliche Bilder nicht mag. Deshalb mag ich auch den Begriff „Posing“ nicht sonderlich, denn bei meinen Shootings werden keine einstudierten Posen fotografiert. Ich gebe euch nicht detailliert vor wie ihr euch zu positionieren habt, indem ich die linke Hand da platziere und den rechten Fuß nach dort drehe. Bei meinen Familienreportagen halte ich mich ja sowieso eher im Hintergrund auf und fange euch ganz natürlich ein, während ihr als Familie eine schöne Zeit verbringt. Hier gebe ich höchstens ein paar Hinweise und lasse dem Geschehen ansonsten seinen Lauf. Wenn ihr auf eure Kinder konzentriert seid und euch so verhaltet als ob keine Kamera dabei wäre, ist es nicht schwer euch ungestellt und natürlich einzufangen. Etwas herausfordernder ist es da beispielsweise bei Paarshootings oder wenn man plötzlich allein vor der Kamera steht. Ihr braucht dennoch keine Angst haben, dass ihr unbeholfen dasteht und nicht wisst, was ihr machen sollt.

Ich leite euch z.B. durch kleine Aufgaben stets an. Diese sind relativ vage formuliert. Dadurch entsteht ein Rahmen, in dem ihr euch ganz natürlich und in eurer Art verhalten und bewegen könnt, ohne dass es gestellt wirkt. So eine kleine Aufgaben kann z.B. sein „lauft mal den Weg entlang auf mich zu“. Wie ihr das konkret umsetzt, ist dabei euch überlassen. Wenn man viele Dinge sehr detailliert vorgibt raubt das die Möglichkeit, sich ganz natürlich und frei bewegen und verhalten zu können. Diese natürliche Art der Anleitung ist von gestellten Posen klar abzugrenzen. Natürlich weise ich euch auf Dinge hin, die vielleicht dabei noch nicht optimal sind oder auf dem Bild ungünstig wirken, z.B. näher zusammenzusitzen oder den Oberkörper etwas aufrichten.

Außerdem stelle ich gerne Fragen. Zum einen um euch besser kennenzulernen, zum anderen um Emotionen zu wecken. Und diese kleinen Momente, in denen die Emotionen dann aktiv sind oder ihr noch über meine Frage schmunzelt, fange ich ein. Dadurch entstehen wunderbar natürliche, ungestellte Bilder.

Ich hoffe ich konnte euch die Angst vor Unbeholfenheit vor der Kamera etwas nehmen und freue mich auf viele ungestellte und natürliche Bilder von euch.